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3 Ansätze, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken

Infolge der Corona-Pandemie und damit einhergehenden Lockdowns wurde die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt. Besonders in der Außer-Haus-Verpflegung konnten Tätigkeiten zeitweise nicht ausgeübt werden, Mitarbeiter wurden gekündigt oder Geschäfte mussten vorübergehend schließen. Die Folgen dieser Handlungen sind bis heute spürbar: Im Juni 2022 meldete die Arbeitsagentur in Deutschland 877.000 offene Stellen. Gleichzeitig wird der Geburtenrückgang der letzten Jahrzehnte bemerkbar. Während im Jahr 2020 circa 1,7 Millionen Menschen in Rente gingen, konnten lediglich 0,75 Millionen Schulabgänger verzeichnet werden - bei weitem nicht genug, um die Anzahl an erwerbstätigen Personen konstant zu halten. Aufgrund beschriebener, prekärer Lage ist es kein Wunder, in welchem Volumen Bäckerei-Filialen und Gastronomen mit “Wir suchen Personal”-Schildern, kürzeren Öffnungszeiten oder gekürztem Angebot sowie Ruhetagen reagieren. Jedes zweite Unternehmen in Deutschland ist mittlerweile vom Fachkräftemangel betroffen und der Mangel an ausgebildetem Personal stellt das  zweitgrößte Geschäftsrisiko für Firmen dar. Um dies zu verbessern, bedarf es nach Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung einer Neuausrichtung, um das Problem langfristig lösen zu können. Doch wo und wie setzt man an? Wir geben Ihnen 3 Maßnahmen an die Hand, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

1. Fachkräfte durch mehr Arbeitgeberattraktivität ansprechen

Ein erster Hebel, um als Unternehmen mehr Arbeitskräfte finden zu können, liegt darin, sich auf dem Arbeitsmarkt attraktiver zu positionieren. Hierzu gilt es, vorab zu klären, was Arbeitnehmer heutzutage erwarten und wie man sich von anderen Unternehmen abgrenzt.

Laut einer Studie von identifire und StepStone Österreich gelten die Sicherheit des Arbeitsplatzes, eine gute Arbeitsatmosphäre sowie flexible Arbeitszeiten zu den derzeit relevanteste Kriterien für einen Arbeitgeber
Ergebnisse einer Studie von identifire und StepStone Österreich mit 358 Befragten

Gemäß einer Studie von identifire und StepStone Österreich gehören ein sicherer Arbeitsplatz, eine gute Arbeitsatmosphäre und die Möglichkeit, flexibel arbeiten zu können, zu den wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber. Im Anschluss reihen sich der Gestaltungs- und Entscheidungsspielraum (36%) sowie ein angemessenes Gehalt (35%) ein. Diese Ergebnisse stützen weitere Arbeiten, die den Bedarf nach flexiblen Arbeitszeiten sowie einer Work-Life-Balance aufzeigen. Laut ADP Deutschland wünschen sich 74% der befragten Eltern und 68% der kinderlosen Befragten, ihre Arbeitszeiten flexibler gestalten zu können. Angesichts dieser Tatsachen ist es keineswegs verwunderlich, dass sich eine höhere Arbeitgeberattraktivität sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf Platz 1 und 3 der Maßnahmen wiederfinden, die Unternehmen zur Lösung des Fachkräftemangels heranziehen. Besonders Bewerberinnen wird so ein großes Hindernis genommen: Dem Münchner ifo-Institut zufolge würden 17% der Frauen gerne mehr arbeiten, als sie es tatsächlich tun. Für viele steht und fällt diese Entscheidung jedoch mit dem Betreuungsangebot ihrer Kinder.

2. Investitionen in Aus- und Weiterbildung der MitarbeiterInnen

Einen weiteren Lösungsansatz, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sehen viele Unternehmen in der Eigenqualifikation ihrer Arbeitnehmer. Im Rahmen von berufsbegleitenden Weiterbildungen soll somit die Abfederung des Fachkräftemangels gelingen.

Diagramm zu den meistgenutzten Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel zu entgehen
Meistgenutzte Maßnahme: die Ausbildung des Personals zu benötigten Fachkräften

47% der Unternehmen intensivieren bereits ihre Ausbildung und 39% bieten Weiterbildungen an, um ihre Belegschaft fortzubilden und somit geringer-qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Fachkräften weiterzuentwickeln. Laut der Bertelsmann Stiftung bietet sich zu diesem Zweck vor allem ein Fernstudium an, jedoch ist diese Maßnahme nur auf vereinzelte Bereiche anwendbar. Übergreifender sind spezielle Weiterbildungen zum Thema digitale Kompetenzen, in welche etwa jedes dritte Unternehmen investieren möchte. Hilfreich gestaltet sich an dieser Stelle das Qualifizierungschancengesetz, welches finanzielle Entlastung der Arbeitgeber in derartigen Fällen verspricht. Während des Weiterbildungszeitraums werden sowohl die Weiterbildung als auch die Lohnkosten durch Zuschüsse des Jobcenters gefördert. Hauptziel ist die Qualifikation der Arbeitnehmer hinsichtlich Themen rund um die Digitalisierung sowie die Förderung von Berufen mit Personalengpässen.

3. Personalmangel durch Automatisierung und Digitalisierung abfedern

Umfrage der DIHK aus dem Herbst 2021 zu den erwarteten Folgen des Fachkräftemangels
Umfrage der DIHK aus dem Herbst 2021

Gegenwärtig versuchen bereits vorhandene Fachkräfte den Mangel an Mitarbeitern mittels Überstunden zu kompensieren. Dieser Ansatz zieht jedoch eine Problemspirale mit sich: die Mehrbelastung des Personals resultiert in erhöhtem Termindruck, zunehmender Arbeitsverdichtung und einer sinkenden Attraktivität des Berufes. Gleichermaßen erwarten 61% der Betriebe steigende Arbeitskosten als Folge dieser Engpässe, womit die Inflation weiterhin angeheizt werden könnte. Großes Potenzial bieten an dieser Stelle digitale Arbeitsstrukturen, um den Fachkräftemangel abzufedern. Auch wenn anfängliche Kosten digitaler Prozesse Unsicherheiten aufwerfen mögen, ermöglichen verkürzte interne Prozesse auf lange Sicht großes Einsparpotenzial sowie einen effizienteren Einsatz von Fachkräften. Mithilfe von Digitalisierungs- und Automatisierungsprozessen gehören unproduktive und repetitive Tätigkeiten, welche für 34% der Beschäftigten zum Alltag gehören, der Vergangenheit an.  Neben Stress und Überforderung zählen heute ebenso die fehlende Sinnhaftigkeit in bestimmten Aufgaben zu den häufigsten Kündigungsgründen. Dementsprechend kommt modernen Softwarelösungen eine besondere Schlüsselrolle zu: Algorithmen übernehmen sowohl die Auswahl und Zuordnung von Daten, als auch ihre Verarbeitung und Verteilung. In diesem Prozess verkürzen sie nicht nur herkömmliche Bearbeitungszeiten, sondern senken gleichzeitig die Fehlerquote. Parallel erkennen Künstliche Intelligenz und Machine Learning komplexe Zusammenhänge und sind in der Lage, diese einfach abzubilden. Mitarbeitende werden entlastet, sodass ihnen genügend Zeit für Aufgaben bleibt, welche individuelle Entscheidungen und Fähigkeiten benötigen. Diese Eigenschaft macht sich auch die Software von Delicious Data zunutze. Durch die Berücksichtigung individueller Faktoren und kontinuierliches Lernen werden zuverlässige Prognosen generiert. Dies resultiert nicht nur in der Möglichkeit, den Wareneinsatz präzise zu planen, sondern auch in einer optimalen Personalplanung. Gleichzeitig können sich Mitarbeiter wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren und haben mehr Zeit für Ihre Kunden. All dies führt zu einem erheblichen Wettbewerbsvorteil: Zufrieden Kunden kommen wieder, glückliche Mitarbeiter bleiben im Unternehmen und Sie steigern ihren Umsatz.

Wie auch Sie dem Fachkräftemangel mittels Digitalisierung begegnen können, zeigen wir im Rahmen unseres nächsten Webinars oder einem persönlichen Beratungsgespräch!

Abgehakt

Mehr Gewinn.

Abgehakt

Weniger Food Waste.

Abgehakt

Mehr Zeit für Kunden.